„Eigentlich gibt es keine Ausrede, es nicht zu tun“, mit diesen Worten begann Helmut Faugel beim ersten RG-Treffen im neuen Jahr seinen Workshop zur Timelapse-Fotografie. Er machte deutlich, dass Zeitrafferaufnahmen nicht unbedingt mit einer Spiegelreflexkamera entstehen müssen, auch Systemkameras oder Smartphones seien dafür geeignet. Lediglich drei Dinge seien zwingend dafür nötig: Ein Stativ, ein voller Akku und eine genügend große Speicherkarte. An unterschiedlichen Beispiel-Sequenzen zeigte er, welches Verschlussintervall für welche Situation notwendig sei. So würden für schnell ziehende Wolken etwa ein bis zwei Sekunden benötigt, für Zeitraffer von Sonnenauf- oder untergängen schon fünf bis zehn Sekunden und wer den nächtlichen Sternenhimmel im Zeitraffer darstellen möchte, der solle ein Intervall von zehn bis dreißig Sekunden einstellen. Dies sei jedoch nur als Faustregel zu verstehen. Die Intervalle müssten auf die jeweilige Situation angepasst werden. Anschließend stellte Helmut Faugel verschiedene Programme vor, mit denen sich die Einzelbilder zu einer Zeitraffer-Sequenz zusammen setzen lassen und erklärte die Grundschritte darin. Timelapse-Videos lassen sich demnach auf viele Weisen erzeugen, zum Beispiel mit dem Windows Movie Maker, mit dem Programm LRTimelapse, mit Panolapse oder mit Davinci Resolve.
Als nächsten Programmpunkt zeigte Klaus Kerner eine kurze AV-Show mit „Motiven vor der Haustür“. Etwa zehn Minuten lang nahm er die Mitglieder der Regionalgruppe mit auf einen fotografischen Streifzug durch die Jahreszeiten, von den ersten Frühblühern, die sich durch den letzten Schnee kämpfen, über bunte Sommerwiesen bis hin zu der Zeit, in der sich das Laub wieder verfärbt und zu Boden segelt. Mit Aufnahmen von verschneiten Wäldern und Eisstrukturen schloss sich der Jahreskreis im Winter wieder.
Anschließend ging es in den Hohen Norden. Karl Seidl zeigte einen Ausschnitt aus seiner abendfüllenden AV-Show über Nordeuropa „Unter Wölfen, Bären und Nordlichtern“. Wir von der Regionalgruppe wissen, wenn Karl Seidl einen Berg sieht, dann muss er da einfach raus. So auch auf einen alleinstehenden Felsblock im Sarek Nationalpark in Schweden. Fototechnisch hat sich der unwegsame Aufstieg mit 22 Kilo auf dem Rücken auf jeden Fall gelohnt. Karl Seidl wurde mit einem einmaligen Ausblick über den Nationalpark und die ihm zu Füßen liegende Wasserlandschaft belohnt. Diese Fotos durften in der Show natürlich nicht fehlen, ebenso wie die seiner Begegnungen mit Elchen, Wölfen, einem Vielfraß und Bären.
Bettina und Axel Kelm waren erst Ende 2016 auch im Norden unterwegs, und zwar auf der Insel Senja in Nordnorwegen. Dort haben sie Orcas und Buckelwale beobachtet, die in den Gewässern rund um Senja nach Heringen jagen und konnten mit diesen faszinierenden Tieren tauchen. Das Phänomen des „Heringfressens“ habe sich in den vergangenen Jahren weiter nach Norden verlagert, erklärten die beiden. Früher habe dieses „große Fressen“ weiter im Süden stattgefunden. Man gehe davon aus, dass die Wale den Heringsschwärmen nachwandern. Warum diese allerdings weiter nach Norden gezogen sind, sei noch nicht geklärt. Bettina und Axel Kelm berichteten von schwierigen Wetter- und Lichtbedingungen. Von der Woche, die sie zur Verfügung hatten, konnten sie nur drei Tage zu den Tieren ins Wasser. Und dort war das Fotografieren alles andere als einfach – auch für die beiden erfahrenen Unterwasserfotografen, die schon oft mit Walen getaucht und geschnorchelt sind. „Im Wasser ist es sehr dunkel, weswegen man die Wale auch erst sehr spät sieht“, erklärte Bettina Kelm. Die Woche im November 2016 verbuchen die beiden vor allem unter „Erfahrung sammeln“. In diesen Jahr soll es zum „großen Heringfressen“ wieder in den Norden gehen. „Jetzt wissen wir ja, was uns erwartet“, sagten die beiden und hoffen vor allem, dass ihnen mehr Zeit mit den Tieren im Wasser geschenkt wird.
Weitere Infos rund um die RG 15:
Die AV-Show der Regionalgruppe, die im vergangenen Jahr in Lünen gezeigt wurde, soll nicht in der Schublade verschwinden. Karl Seidl möchte sie bei weiteren Gelegenheiten zeigen. Dazu soll der Vorspann verändert werden. „In Bayern muss man uns Bayern nicht erklären“, so die einhellige Meinung der Mitglieder. Vielmehr soll in diesem Teil nun das vorgestellt werden, was man in Lünen niemandem erläutern musste: die GDT. Dafür sammelt Karl Seidl Making-Off Bilder und Videos rund um die Naturfotografie und die Regionalgruppe, um daraus einen neuen Vorspann zu bauen.
Exkursion ins Friaul: Für das Wochenende nach Ostern, vom 21. bis 23. April 2017 ist eine Exkursion zur Mündung des Isonzo in Norditalien geplant. Weitere Infos dazu findet ihr auf der Homepage der Regionalgruppe.
Bei den Fürstenfelder Naturfototagen vom 11. bis 14. Mai 2017 wird die RG 15 wieder den GDT Stand betreuen. Wer beim Standdienst mithelfen möchte, ist gerne willkommen – fleißige Helfer können wir immer gebrauchen! Und auch sonst, schaut vorbei, wir freuen uns auf die Gespräche mit Euch!
Die nächsten Regionalgruppetreffen finden voraussichtlich statt am:
30. Juli 2017
26. November 2017